Oh du fröhliche Weihnachtszeit – oder eher: Zuckerzeit? Zucker ist in unser aller Leben ohnehin sehr präsent, im Advent und an den Weihnachtstagen ganz besonders. Familien, die aufgrund des PWS den Zuckerkonsum ihrer Kinder im Blick behalten müssen, stellt dies vor einige Schwierigkeiten, denn viele klassische Weihnachtsrituale hängen mit Süßigkeiten oder kalorienhaltigen Speisen zusammen. Gebrannte Mandeln auf dem Weihnachtsmarkt, die Gans an Heiligabend, der süße Nikolausstiefel oder der Schokoladenadventskalender – einmal eine Ausnahme ist natürlich meistens kein Problem. Aber vier Wochen Ausnahmezustand?
Trotzdem möchten Eltern ihren Kindern den Weihnachtszauber nicht verderben. Viele Weihnachtstraditionen lassen sich jedoch gut abwandeln und mit einigen Änderungen gesünder gestalten, damit sie auch Kinder mit PWS sie ohne Bedenken genießen können. Am Beispiel des Adventskalenders klingt das erst einmal ganz simpel: statt Schokolade und Süßigkeiten füllt ihr ihn einfach mit kleinen Geschenken. Leicht gesagt, aber die Umsetzung erfordert dann doch einiges an Kopfzerbrechen – denn 24 Kleinigkeiten sind gar nicht so einfach zu finden! Schließlich möchtet Ihr für den Adventskalender ja auch kein Vermögen ausgeben. Wir haben die Recherche-Arbeit für euch übernommen und eine Übersicht über kleine, günstige oder kostenfreie „Füllungen“ für den Adventskalender erstellt – viel Spaß damit!
Geschichten & Vorlesezeit statt Schokolade
Herbst und Winter – wenn es draußen kalt und ungemütlich wird, gibt es nichts schöneres, als drinnen gemütlich ein Buch vorzulesen oder zu lesen. Für kleinere Kinder bis etwa sechs Jahre gibt es verschiedene „fertige“ Buchadventskalender mit kleinen Geschichten, Wimmel- oder Wissensbüchern. Für größere Kinder sieht es etwas mau aus – doch das muss Euch nicht stören! Denn einen Geschichten-Adventskalender könnt ihr ganz einfach selber machen und so perfekt auf die Vorlieben eurer Kinder zuschneiden. Ihr sucht ein Buch aus, dass euren Kindern noch nicht bekannt ist – vielleicht gibt es in einer beliebten Reihe ja ein Weihnachtsbuch, dass sie noch nicht kennen? Achtet darauf, dass das Buch von der Länge zu Eurer Vorlesezeit und Aufmerksamkeitsspanne eurer Kinder passt und teilt es in 24 Teile. Am besten kopiert ihr die Seiten und rollt für jeden Tag einige Seiten zusammen auf. Mit einer schönen Schleife versehen – fertig ist der Geschichten-Adventskalender. Natürlich könnt ihr auch einzelne, in sich abgeschlossene Geschichten nehmen – oder ihr schreibt eine eigene Adventskalendergeschichte für eure Kinder? Eurer Phantasie sind keine Grenzen gesetzt!
Kleine Geschenke für einen schönen Start in den Tag
Wenn Ihr möchtet, dass Eure Kinder jeden Tag ein kleines Päckchen auspacken können, dann gibt es auch dafür zahlreiche Möglichkeiten ganz ohne Süßigkeiten. Wir haben einige Ideen für euch gesammelt:
- Abwaschbare Kinder-Tattoos
- Bunter Badeschaum oder Knister-Badesalz
- Haarspangen
- Aufkleber /Sticker
- Ausmalvorlagen (zahlreiche Vorlagen zu den verschiedenen Kinderhelden findet ihr online)
- Besondere Stifte oder beliebte Bastelmaterialien
- Plätzchen-Ausstecher für die gesunde Weihnachtsbäckerei
Habt Ihr noch weitere Ideen? Schreibt uns gerne Eure Tipps in die Kommentare!
Zeit miteinander verschenken
Statt einem materiellen Geschenk könnt Ihr in den Adventskalender auch eine Unternehmung „stecken“ – zum Beispiel eine besondere Wanderung im nahegelegenen Wald, gemeinsames Basteln oder gesunde Plätzchen backen. Habt Ihr schon genug Weihnachtsschmuck für den Baum? Aus Salzteig lassen sich auch ohne große künstlerische Ader leicht hübsche Tannenbaumanhänger basteln! Auch sportliche Aktivitäten lassen sich so prima in den Adventskalender integrieren.
Ein Weihnachtsprojekt in 24 Häppchen
Eure Kinder gehören zur „Basteln ist doof“-Fraktion, lieben aber Lego heiß und innig? Dann kann man aus einem größeren Lego-Projekt leicht ein Adventsprojekt machen! Die Aufbauanleitung ist meist in viele einzelne Schritte aufgeteilt – das sind Eure Adventskalender-Türchen. Ihr müsst nur die einzelnen Bauteile vorsortieren, in kleine Säckchen verpacken und den entsprechenden Teil der Bauanleitung als Kopie dazulegen. So wächst über den ganzen Advent von Tag zu Tag Euer Bauprojekt, bis es pünktlich zu Weihnachten schließlich fertig ist. Besonders spannend ist es, wenn Ihr vorher nicht verratet, was eigentlich gebaut wird – dann kommt in den ersten Tagen zum Bauvergnügen noch ein bisschen Rätselspaß hinzu!
Achtung – Wichtel zu Besuch!
Wenn ihr keinen klassischen Adventskalender haben möchtet, dann ist vielleicht eine Wichteltüre etwas für Euch! Die kleinen Holztürchen gibt es in den verschiedensten Varianten zu kaufen: Sie werden über der Fußleiste an die Wand angeklebt und tauchen pünktlich zum Beginn des Dezembers auf. Der Wichtel stellt sich Euren Kindern in einem kleinen Brief vor und erklärt, dass er den Dezember über wegen der stressigen Weihnachtsvorbereitungen bei euch wohnt. Tagsüber schläft er, weil er nachts immer mit der Herstellung von Geschenken beschäftigt ist. Danach könnt ihr kreativ werden: der Wichtel kann Unsinn machen (z.B. etwas verstecken und nur einen Hinweis hinterlassen), kleine Geschenke dalassen, Spuren hinterlassen, oder Euren Kindern Briefe mit Ideen oder sogar kleinen Aufträgen schreiben. Bestimmt haben eure Kinder viel Spaß mit dem unsichtbaren Mitbewohner!
Natürlich lassen sich alle Adventskalender-Ideen auch beliebig miteinander kombinieren – ganz nach den Vorlieben Eurer Kinder.
Wir wünschen Euch jetzt schon eine schöne Vorweihnachtszeit in diesem verrückten Jahr!