Lexikon
Begrifflichkeiten und Erklärungen rund um das Prader Willi Syndrom.
Adipositas
Fettsucht (s.auch bei Obesitas)
Areflexie
Fehlen von Reflexen.
Asphyxie
Herabgesetze oder fehlende Atmung durch Beeinträchtigung des Herz- Kreislaufsystems. Sauerstoffmangel.
Angelman-Syndrom
Durch Veränderungen des 15. Chromosoms hervorge-rufenes Syndrom mit psychomotorischer Verzögerung, oft geistiger Behinderung, ataktischem Gangbild, typischen Phasen unmotivierten Lachens und leichten Dysmorphien.
Autosom
Jedes Chromosom, das kein Geschlechtschromosom (Gonosom) ist.
Ätiologie
Die Untersuchung der Ursachen von Krankheiten und Störungen.
Atonie
Gewebeschwäche
Amniozentese
Entnahme einer geringen Menge Fruchtwassers und Untersuchung der darin enthaltenen embryonalen Zellen. Nur bei begründetem Verdacht, da nicht ungefährlich für Mutter und Kind.
Apnoe ,Schlaf-
Das phasenweise Aussetzen der Atmung während des Schlafes.
Akromikrie
Kleinheit von Händen und Füßen.
Akrozentrisch
Ein Chromosom, dessen Zentromer relativ am Ende liegt, und dessen Arme dadurch verschieden lang sind, heißt akrozentrisch.
Chromatiden
Die identischen Hälften eines Chromosoms, die durch das Zentromer zusammengehalten werden.
Chorionzottenbiopsie
Entnahme und Untersuchung von Choriongewebe der Plazenta in der 7.-12. Schwangerschaftswoche.
Chromosomenveränderung
Jede Veränderung des normalen Chromosomenschemas. Die vorkommenden Abweichungen beim Prader-Willi-Syndrom sind: eine Deletion an einem Chromosom 15 fehlt ein Stück des genetischen Materials.
Chromosom
Träger von genetischem Material, in jedem Zellkern vorkommend. Jede Zelle hat eine spezifische Anzahl von Chromosomen; ein gesunder Mensch hat 46 davon.
Chromosomenaberration
Chromosomenveränderung, Chromosomenanomalie. Eine strukturelle oder zahlenmäßige Veränderung der Chromosomen.
Dysarthrie
Sprachstörung infolge einer Sprechmuskelstörung.
Diabetes mellitus
Zuckerkrankheit
Dystrophie
Wachstumsstörung von Organen, Degeneration von Organen, Gewebenoder Zellen.
Deletion
siehe Chromosomenveränderung
Dyspnoe
Kurzatmigkeit
Dysmorphie
Bezeichnung für eine leichte Abweichung von der “normalen” Form, meist einfach als Entwicklungsvariante anzusehen. Sie beeinträchtigt die Körperfunktionen und die Gesundheit nicht, hat aber diagnostische Aussagekraft.
Dyspraxie
Unfähigkeit zu sprechen.
Endokrinologie
Die Lehre von den innersekretorischen Drüsen (Hormon-Lehre).
Endokrine Drüsen
Innersekretorische Drüsen, die dafür sorgen, daß Hormone direkt an das Blut abgegeben werden (z.B. Schilddrüse, Hypothallamus, Nebennieren und Nebennierenrinden).
Elektromyographie
(Elektromyogramm): Messung des Stroms, der bei Muskelzusammenziehungentsteht.
Genom
Das gesamte genetische Material einer Zelle. Im weiteren Sinne Gesamtheit aller Gene des Organismus.
hypoplastisch
unvollkommen ausgebildet, unterentwickelt
homologe Chromosomen
Identische Chromosomen, die sich in der Meiose paaren. Jeweils ein Chromosom stammt von Vater bzw. Mutter.
Hypothalamus
Teil des Zwischenhirns, worin u.a. die Eßlust, die Körpertemperatur, Hormone und andere lebenswichtige Funktionen geregelt werden.
Hypoventilation
Beeinträchtigung des Luftaustauschs durch Versperrung der Luftwege, eineThoraxverletzung oder zentrale Regulationsstörungen des Atemholens.
Hyperphagie
Die Aufnahme von mehr als der optimalen Menge Nahrung.
Hypotrophie
mangelndes Wachstum
Hypogenitalismus oder Hypogonadismus
Durch eine fehlende oder unzureichende Funktion der Keimdrüsen verursachte unvollkommene Ausbildung der inneren und / oder äußeren Geschlechtsmerkmale.
Hypopigmentierung
Verminderte Pigmentierung. Veränderung der normalen Haut- und Haarfarbe zum Helleren.
Hypophyse
Organ, das eng verbunden ist mit dem Hypothalmus. Es bildet eine Verbindung zwischen dem zentralen Nervensystem und den innersekretorischen Drüsen.
Hypothermie
Anormales Herabsinken der Körpertemperatur.
Hypotonie
mangelnde Muskelspannung
Hypopigmentierung
Verminderte Pigmentierung (Färbung) der Haut, Haare oder der Iris.
In-situ-Hybridisierung
Methode, bei der durch markierte Gen Sonden spezifische DNA Abschnitte identifiziert werden.
Kyphose
rückseitige Verkrümmung der Wirbelsäule (Buckel).
kraniofazial
den Schädel und das Gesicht betreffend.
Karyotyp
Der gesamte Chromosomenbestand einer Zelle. Kann durch Einfärbung dargestellt werden in einem Karyogramm.
Kognitiv
Erkenntnismäßig
Kryptorchismus
Hodenhochstand
Lordose
Hohlkreuz
Myotonie
zu langsame und unzureichende Entspannung der Muskeln nach dem Zusammenziehen.
Myopie
Kurzsichtigkeit
Mutation
Mutationen sind Änderungen im Erbgefüge, die spontan auftreten oder durch äußere Einflüsse hervorgerufen werden und Merkmalsveränderungen nach sich ziehen.
Muskeldystrophie
Erbliche Muskelerkrankung mit fortschreitendem Abbau der Muskelmasse.
Motorik
Beherrschung der Muskeln.
Mitose
Vorgang, der zur Teilung einer Zelle in zwei Tochterzellen führt.
Methylierungstest
Molekulargenetisches Verfahren, um alle Formen des PWS sicher zu identifizieren. Es deckt auf, ob das 15. Chromosom mütterlich oder väterlich geprägt ist.
Methylierung
Anlagerung einer Methylgruppe an die DNA. Führt zu einer charakteristischen Struktur der DNA.
metabolisch
zum Stoffwechsel gehörend
mentale Retardierung
geistiges Zurückbleiben
Meiose
Vorgang, der zwei Zellteilungen umfaßt und aus diploiden Zellen haploide entstehen läßt (Reduktionsteilung).
Nystagmus
Augenzittern
Osteoporose
das Abbrechen von Knochengewebe
perinatal
Zeitraum von kurz vor der Geburt bis einige Tage danach.
Phänotyp
Die (wahrnehmbaren) Eigenschaften eines Organismus. Ausdruck der genetischen Grundlage.
Polyphagie
Fresssucht
Skin picking
Die Patienten knibbeln an verschiedenen Stellen ihrer Haut bis hin zu großflächigen Wunden, die mit Narbenbildung verheilen. Das „Skin picking“, das mehr als 80% der Menschen mit PWS machen, ist als ein sehr sensitives klinisches Zeichen anzusehen.
Strabismus
Schielen
sekundäre Geschlechtsmerkmale
äußerliche Veränderungen, die während der Pubertät auftreten: Achsel und Schambehaarung, Stimmbruch und Bartwuchs bei Jungen, Entwicklung der Brust bei Mädchen, Wachstum der äußeren Geschlechtsorgane
Skoliose
seitliche Verkrümmung der Wirbelsäule
Syndrom
Vielzahl zueinander gehörender Krankenerscheinungen.
Translokation
s. Chromosemenabweichung
Temper Tantrums
massive Wutausbrüche
vegetative Funktion
Funktion zu wesentlichen Abläufen gehörend, Blutkreislauf, Atmung,Nahrungsverwertung.
Verhaltensphänotyp
Äußerungen im Verhalten, die auf die genetischen Ursachen eines Syndroms oder einer Entwicklungs-störung zurückgeführt werden.